Nur zum internen Gebrauch ...

in den Betrieben, Betriebsräten, Gewerkschaften, Betriebsversammlungen, Blogs, Foren, Redaktionen und Nachrichtenagenturen - weltweit!

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Seit 21:00Uhr: Streik für politische Forderungen

Der erste Streikaufruf der GDL nach deren Urabstimmung ist nun an die Mitglieder der GDL ergangen. Seit gestern 21.00Uhr stehen nun bundesweit Züge still. Das Zugpersonal verlässt ihren Arbeitsplatz und lässt ihr Arbeitsverhältnis mit ihrem Arbeitergeber Deutsche Bahn AG ruhen. Keine Anweisung, kein Arbeitsdruck und keine Arbeitshetze erreicht bis 06.00Uhr die Kollegen.

Mit dem Bus, in organisierten Fahrgemeinschaften mit dem Auto, oder gar mit dem Fahrrad verlassen die Kollegen des Zugpersonals ihren Arbeitsplatz in Richtung Heimat oder Streiklokal. Dabei sind sie auf diesem Weg wie die Reisenden ebenso von ihrem eigenen Streik betroffen. Doch es sind die Forderungen die sie an das Management der DB stellen, die von ihm noch immer nicht erhört werden, die sie zu diesem Streik motivieren. Forderungen die sie nicht erst per Post/Aushang/E-Mail vom Hauptverstand der GDL erhalten müssen, sondern tagtäglich mit den teilweise unzumutbaren Arbeitsaufträgen vom Arbeitgeber erhalten. Inklusive der darin enthaltenen ständig ansteigenden Arbeitshetze. Druck der auch auf Kosten der Sicherheit im Bahnverkehr geht. Das darf kein verantwortungsvoller Mitarbeiter im Bahnbetrieb der Deutschen Bahn AG so länger hinnehmen darf.

Daher gilt es jetzt, zusammen mit den ebenso bezüglich der Sicherheitsaspekte Arbeitsdruck und Überstunden des Zugpersonals betroffenen Reisenden NEIN zu sagen zu der Blockadehaltung des DB Konzerns bei der Frage der Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Zugpersonals. Denn:

WIR SITZEN ALLE IM SELBEN ZUG!

Was ebenso wenig geht ist die Tatsache, dass die GDL Führung die Forderungen des Zugpersonals nutzt, um der drohenden gesetzlichen Tarifeinheit aus dem Weg zu gehen. Indem sie das gesamte Zugpersonal tarfieren will, um so bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen die mehrheitliche Zahl der Beschäftigten zu vertreten und so als die Gewerkschaft übrig bleibt die nicht von der Tarifeinheit betroffen ist. Egal welcher Gewerkschaft die so tarifierten Beschäftigten beim Zugpersonal angehören. Das darf es so nicht geben. Nur wenn es um die Tarifierung der GDL Mitglieder beim Zugpersonal geht, sollte die Tarifierung des Zugpersonals ok sein.

Dennoch sollten die Forderungen des Zugpersonals von der GDL Führung nicht als Kompromissmasse zum Erreichen der Tarifierung des Zugpersonals genutzt werden! Denn es sind auf Grundlage des hohen Altersdurchschnitt beim Zugpersonal bei vielen Kollegen existenzielle Forderungen die sich insbesondere auf den Erhalt der Gesundheit der Kollegen ausrichten.

Diese Forderungen dürfen nicht zur Kompromissmasse werden, um der eigentlichen Auseinandersetzung mit der Bundesregierung und deren Pläne einer gesetzlichen Tarifeinheit aus dem Weg zu gehen. Einer Tarifeinheit die mit ihrer Tarifdiktatur über Millionen Beschäftigten und Gewerkschaftern in diesem Land treffen würde und somit eine sehr großen Gegenmacht entgegenstehen würde. Wenn, ja wenn die DGB Gewerkschaftsbosse mit ihrer Zustimmung zu einer gesetzlichen Tarifeinheit nicht ihre eigenen Mitglieder in die Wüste schicken würden und damit die Gewerkschaften noch unattraktiver machen, als wie sie es heute eh schon sind.

So ist es unumgänglich, dass der Kampf gegen die Pläne der Bundesregierung offen von den Gewerkschaften und Gewerkschaftsmitglieder in diesem Land geführt wird. Mit einem entschlossenen und offensiven Kampf aller Gewerkschafter hierzulande die sich weder vorschreiben lassen wollen welche Gewerkschaft für sie einen Tarifvertrag abschließt noch die Tarifmacht ihrer Gewerkschaft verlieren wollen. Damit endlich die bisherige Rechtssprechung zu der Möglichkeit von politischen Streiks neu definiert wird. Denn nur wenn es einen Grund für eine neue Rechtssprechung gibt, kann die bisherige Rechtssprechung auch im Interesse aller Beschäftigten und Gewerkschaftsmitglieder neu gesprochen werden. Aber nur wenn wir gemeinsam und die Gewerkschaften übergreifend das Interesse daran haben und die entschlossene Kraft dafür auf die Straße bringen!

Die politischen Angriffe der Bundesreigerung auf uns Beschäftigte und unsere Gewerkschaften braucht auch eine politische Antwort der Beschäftigten und Gewerkschaften in diesem Land!

Der politische Streik gegen die gesetzliche Tarifdiktatur durch die Bundesregierung in den Unternehmen muss geführt werden, um damit gleichzeitig den politischen Streik für alle Beschäftigten zu erkämpfen!

1 Kommentar:

  1. "Gewerkschaft ohne Grenzen" wird immer mehr zum Sprachrohr von Weselsky ......, Halbwegs objektive Berichterstattung findet hier nicht mehr statt .....,
    Eigentlich schade ..........

    AntwortenLöschen