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Donnerstag, 12. Februar 2015

Nur ein leerer Verhandlungstisch

Es hatten sich viele GDL Mitglieder und auch viele Bahnfahrgäste gefreut, als im Dezember 2014 der Durchbruch bei den Tarifverhandlungen von der GDL verkündet wurde. Endlich wollte man sich am Verhandlungstisch nun um die eigentlichen Forderungen der seit dem Sommer 2014 anhaltenden Tarifrunde kümmern. Schon mit dem Streikabbruch am 08.Nov. wurde verkündet, die GDL hätte einen Erfolg für sich verbucht. Doch bis heute fehlen die greifbaren Ergebnisse.

Der Verhandlungstisch bleibt leer von wirklichen Ergebnissen. Die DB Manager haben ihr Spiel auf Zeit fortgesetzt und die GDL Vertreter mit ihren (Schein-)Verhandlungen an den Tisch gefes­selt. Während laufender Verhandlungen, so ist es bisher in der deutschen Gewerkschaftsland­schaft üblich, wird nicht gestreikt. Der wirksame Druck der GDL auf der Schiene wurde so mit dem Gang an den Verhandlungstisch genommen. 750€ Schweigegeld kommen nun noch hinzu. 

Mit dem auch von den GDL Vertretern zunächst zugestandenen Anspruch gegenüber dem DB Management, zukünftig nur noch inhaltsgleiche Tarifverträge der EVG und GDL für ein und die selber Berufsgruppe abzuschließen, war es nur eine Frage der Zeit, wann dieser dem DB Mana­gement zugestandener Anspruch den GDL Vertretern auf die eigenen Füße fällt. Denn mit in­haltsgleichen Tarifverträgen würde zugleich die Eigenständigkeit der GDL untergraben werden.

Wo im November 2014 der Streik der GDL'er für eine lauwarme Versprechung abgebrochen wurde, damit die ehemalige FDJ Sekretärin ungestört ihre Luftballonparty an der Mauer in Berlin feiern konnte, wird es nun wohl um so schwerer einen neuerlichen Streik vom Zaun zu brechen. Denn mit der Erfahrung aus dem letzten November und der Strategie der GDL Vertreter, den Kampf gegen das DB Management am Verhandlungstisch zu gewinnen, werden sich nun die GDL Mitglieder, mit der Versprechung einer Einmalzahlung in Höhe von 750€, wohl nur sehr schwer noch einmal hinter dem Ofen hervorlocken lassen.

Entweder die GDL Vertreter rufen nun zu einem unbefristeten Streik auf, bis die Tinte unter dem Tarifvertrag getrocknet ist, oder die GDL wird noch vor der gesetzlichen Tarifeinheit der Bundes­regierung ihre Bedeutung und dann auch viele Mitglieder verlieren. Ohne einen nunmehr unbe­fristeten Streik, bis zum süßen Erfolg oder dem bitteren Ende, werden weder die Beschäftigten bei der Deutschen Bahn noch deren Fahrgäste auch nur noch einen Funken an Verständnis für ein weiteres Hickhack der GDL bei dem mehr als offensichtlichen Spiel auf Zeit der DB haben.

Der Kampf der GDL über den Verhandlungstisch ist gescheitert. Jetzt, und gerade jetzt wo die gesetzliche Tarifeinheit im Mai rechtskräftig werden soll, ist ein deutliches Handeln in Form eines unbefristeten Streik gefragt. Entweder die Manager der DB und die Vertreter der Regierung, als Besitzer der Deutschen Bahn, verstehen diese Sprache, oder sie müssen deren Folgen tragen.

Jeder Tag ohne Abmilderung unserer Arbeitsbedingungen mit dem anhaltenden Arbeitsdruck und der tagtäglichen Arbeitshetze wird Kolleginnen und Kollegen von uns über die Klinge des DB Managements springen lassen. Erst verlieren sie ihre Gesundheit, dann ihren Arbeitsplatz und damit ihre Zukunft. Der Kampf für eine gerechte Entlohnung und erträgliche Arbeitsbedin­gungen für uns alle kann nur von uns geführt werden, die wir davon auch betroffen sind.

Der Verhandlungstisch ist gescheitert,
lasst den unbefristeten Streik beginnen!


1 Kommentar:

  1. "Der Verhandlungstisch ist gescheitert, lasst den unbefristeten Streik beginnen!" ...
    Was soll diese Äußerung?? Das klingt ja fast so wie: " Auf in den Krieg, ich kenne jetzt nur noch Deutsche" (1914). Das Verhandlungsgeschick von Klein Putin (CW) wird von viele GDL Mitgliedern schon nicht mehr mitgetragen, aber man versucht jetzt die Mitglieder wieder (mal) zur Spaltung der Belegschaft aufzurufen. Offenbar sind die Austritte aus der GDL seit dem letzten Streik noch nicht hoch genug um zu erkennen, dass die Strategie mal geändert werden muß.

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